Planetary Health Diet
Mit der richtigen Ernährung die Welt retten? Das könnte klappen, aber wir müssen bereit sein etwas zu ändern, und zwar alle!
Die EAT-Lancet-Commission veröffentlichte 2019 einen Bericht über die Gesundheit unseres Planeten. Damit einhergehend lieferte der Bericht eine neue Perspektive unseres Essverhaltens im Zusammenhang mit Landwirtschaft und Umwelt. Die Planetary Health Diet.
Doch was ist Planetary Health überhaupt und wie sieht die dazugehörige Diät aus?
Planetary Health ist ein Begriff, welcher sich mit der Gesundheit des Planeten befasst. Dabei wird auch die Nahrungsmittelproduktion, sowie deren Konsum berücksichtigt.
So teilt die EAT-Lancet-Commission Lebensmittel in verschiedene Kategorien, wie Milchprodukte, Fisch, rotes und weißes Fleisch, Gemüse und Obst. Da sich Diese stark im Nährwert als auch in der CO₂ Belastung unterscheiden, wird hier besonderes Augenmerk auf den jeweiligen Anteil der Zutat in einer Mahlzeit gelegt.
Der Bericht befasst sich jedoch nicht nur mit den Lebensmitteln selbst, sondern auch mit deren Produktion und der Lebensmittelverschwendung.
Schaffen wir es eine nachhaltige Landwirtschaft sowie Umweltwirtschaft zu etablieren, so wäre es laut der EAT-Lancet-Commission möglich, 2050 bis zu 10 Mrd. Menschen zu ernähren. Mit einer Weltbevölkerung die an den 8 Mrd. kratzt, ist dies wohl auch der einzige Weg alle Menschen weiterhin gut und gesund zu ernähren. Vom Klimawandel ganz zu schweigen.
Während Fisch, Fleisch und Milchprodukte nur noch einen kleinen Teil der Mahlzeit ausmachen sollen, rücken Gemüse und Obst deutlich stärker in den Fokus.
Proteinquellen sollen nicht mehr hauptsächlich Milch- und Fleischprodukte, sondern Hülsenfrüchte und Nüsse sein.
Um all das umzusetzen, muss sich der Konsum von Obst und Gemüse bei den meisten Menschen jedoch mehr als verdoppeln, während der Konsum von Fleisch, Fisch und Milchprodukten um mehr als die Hälfte sinken sollte. Selbstverständlich kann man diese Aussage nicht auf alle Regionen der Erde beziehen. In manchen Teilen der Welt ist Fleisch die einzige Quelle an Proteinen oder eine Einschränkung im Verbrauch stärkehaltiger Gemüsesorten würde zu großer Unterernährung führen. Grade diese Faktoren machen einen individuell an die jeweilige Region angepassten Plan notwendig.
Gleichzeitig hat die EAT-Lancet-Commission die gesundheitlichen Aspekte einer alternativen Ernährung analysiert und kam dabei zu dem Schluss, dass sich aus einem neuen, der Planetary Health Diet entsprechendem Ernährungsplan, ein positiver Effekt auf die Gesundheit der Menschen ergibt.
Ein weiteres, relevantes Thema könnte Vertical Farming sein. Der Anbau von Obst und Gemüse in Metropolregionen. Doch auch Vertical Farming ist noch nicht komplett ausgereift und bringt einige Tücken mit sich. Wie diese zu vermeiden sind, haben wir hier zusammengefasst:
Ging es in diesem Artikel bis jetzt fast ausschließlich um die menschliche Gesundheit, wenden wir uns nun der tatsächlichen Planetary Health, also der Gesundheit des Planeten zu.
Neben all den positiven Auswirkungen auf uns Menschen, ist der größte Benefit der für unseren Heimatplaneten Erde.
In Zeiten des Klimawandels, Fridays for Future und des billigen Fleisches auf Kosten unseres Regenwaldes, ist eine Ernährungsform mit Rücksicht auf den Planeten so wichtig wie nie.
Hierbei geht es selbstverständlich in großen Teilen um den Konsum durch uns Endverbraucher, aber gleichzeitig auch um die Landwirtschaft, welche oftmals ohne jede Rücksicht auf die Umwelt betrieben wird. In manchen Regionen kommt es seit Jahren zu immer größeren Wasserdiebstählen.
Die Kommission bezieht sich hierbei auf sechs Punkte und deren hierbei zu kontrollierenden Variablen.
- Klimawandel (Treibhausgasemission)
- Landschaftsveränderung (Landwirtschaftliche Nutzung)
- Frischwasserverbrauch
- Stickstoffkreislauf (Stickstoff Verwendung)
- Phosphorkreislauf (Phosphor Verwendung)
- Verlust von Biodiversität (Aussterberate)
Es lässt sich also zusammenfassen, dass wir nicht nur unsere Ernährung drastisch ändern müssen, sondern auch diese anderen Aspekte miteinbeziehen müssen, um das Ziel zu erreichen.
Hierbei lassen sich drei wichtige Punkte definieren:
- Umstellung der Ernährung auf die vorgeschlagenen Ernährungspläne
- Reduzierung des Abfalls (Lebensmittel) um mindestens 50 %
- Verbesserte Produktionsverhältnisse. Dünger effizienter einsetzen und aus dem Boden aufbereiten, verbesserte Wasserwirtschaft und weniger Treibhausgasemission. Außerdem Felder so planen, dass die Biodiversität nicht darunter leidet.
Setzen wir all diese Punkte um, so können wir es schaffen bis 2050 eine Lebensmittelwirtschaft zu etablieren, die uns gesund und glücklich leben lässt.