Kräuterseitlinge selbst gemacht - Teil 2

Willkommen zurück zum zweiten Teil unseres Kräuterseitling-Experiments.

Im ersten Teil ging es darum, die sogenannte Körnerbrut herzustellen. Wenn du den ersten Teil noch nicht gelesen hast, kannst du ihn hier durchlesen:

Kräuterseitlinge selbst gemacht - Teil 1
Hier zeigen wir euch eine einfache Methode, selbst Kräuterseitlinge anzubauen.

In diesem Artikel wird es darum gehen, die von uns selbst hergestellte Körnerbrut nun in ein Nährsubstrat zu setzen. Es hat insgesamt gute drei Wochen gedauert, bis ich für mich eine zufriedenstellende Menge an Körnerbrut produziert hatte.

Fertige Körnerbrut

Doch wozu brauchen wir die Körnerbrut nochmal? Anders als bei Pflanzen reicht es bei Pilzen leider nicht, die "Samen" einzupflanzen und abzuwarten. Deswegen lassen wir das Pilzmyzel erstmal etwas stärker werden, damit es schließlich groß und stark genug ist, um Fruchtkörper zu produzieren. Wie in Teil 1 beschrieben, besteht, die Körnerbrut aus sterilisiertem Weizen und dem Pilzmyzel. Über die vergangenen drei Wochen konnte das Myzel auf den Weizenkörnern gut wachsen, sodass wir es heute in frisches Nährsubstrat überführen können.

Also, lasst uns loslegen. Hier wieder eine Liste an Dingen, die für den nächsten Schritt benötigt werden:

  1. Strohpellets | 21,75 € **
  2. Mikrofilterbeutel | 9,23 €**
  3. Verschweiß- oder Vakuumiergerät | 29,99 €**
  4. kochendes Wasser
  5. Plastikeimer oder Box
  6. Körnerbrut

Lasst uns zunächst die Mengenverhältnisse betrachten. Für 500g Körnerbrut sollten ca. 1 Kg Strohpellets verwendet werden. Je nachdem wie viel Körnerbrut angesetzt wurde, können weniger oder mehr Strohpellets verwendet werden.

Die Strohpellets sollten dann mit kochendem Wasser aufgegossen und gut durchmischt werden. Für 1 Kilo Strohpellets habe ich 1,5 Liter Wasser verwendet. Haben sich die Pellets aufgelöst und das Wasser gut aufgenommen, können wir nun hergehen und unsere Körnerbrut im Beutel etwas aufbrechen. Es sollte kaum noch weißes Myzel sichtbar sein.

Aufgebrochenes Myzel

Füllt dann die gewünschte Menge Körnerbrut (hier ca. 500g) in die Strohpellets und vermischt alles gut zu einer mehr oder weniger homogenen Masse.

Wenn das geschehen ist, füllt ihr das neu hergestellte Substrat in einen frischen Mikrofilterbeutel, ruhig bis knapp unter den Filter, und verschweißt auch diesen wieder gut mit dem Verschweißgerät.

So sollte der Beutel zum Schluss aussehen

So, und schon ist die Pilzfarm mehr oder weniger fertig. Stellt den verschweißten Beutel an einen warmen (23-25 °C), lichtgeschützten Ort. Es muss kein absolut dunkler Ort sein, aber direkter Lichteinfall bekommt dem Myzel nicht gut. Da ich in meiner Wohnung keinen Heizungskeller oder ähnliches habe, hat sich zur aktuellen Jahreszeit der Platz vor der Heizung als sehr gut herausgestellt. Dort habe ich eine luftdurchlässige Box platziert und dort die Körnerbrut, aber auch die Pilzfarm wachsen lassen.

Dieses durchwachsen kann je nach Qualität der Körnerbrut und den Wachstumsbedingungen zwischen 10 und 30 Tagen dauern. In der Regel ist nach ungefähr 3 Wochen das Substrat soweit durchwachsen, dass mit dem Aktivieren begonnen werden kann. Hierzu muss dem Pilz etwas mehr Sauerstoff bereitgestellt werden. Wie das funktioniert, erfahrt ihr dann in unserem 3. Teil.

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