Insekten als Nahrungsmittel: Die Proteinquelle der Zukunft?

Für die meisten Menschen in Deutschland und Europa sind Insekten auf dem Speiseplan wahrscheinlich noch eine recht außergewöhnliche Zutat. Ob sich das bald ändert? Immerhin essen weltweit etwa zwei Milliarden Menschen, bereits regelmäßig Insekten. Und das ist nicht verwunderlich, denn es gibt rund 2000 essbare Arten von Insekten auf der Erde. Von Käfern und Raupen bis hin zu Heuschrecken und Ameisen ist alles dabei.

Expert*innen und Forschungsinstitute auf der ganzen Welt setzen sich schon seit über einem Jahrzehnt mit der Frage auseinander, wie der Verzehr von Fleisch gemindert werden kann.  Dabei kommen sie immer wieder zum selben Schluss: Nur mit alternativen Eiweißquellen, wie essbaren Insekten, wird es langfristig möglich sein, den stetig steigenden Fleischbedarf global zu decken. Dass die Massenhaltung von Rindern, Schweinen und anderen Lebewesen weder den Tieren noch dem Klima guttut, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Insekten haben dem gegenüber noch einige Vorteile. Sie können Nährstoffe besser umwandeln und sind sehr proteinreich. Außerdem brauchen sie weniger Wasser und Platz. Es lässt sich sagen, dass kein Nutztier so effizient arbeitet und wächst, wie Insekten. Auch ein Blick auf den Markt für essbare Insekten sieht vielversprechend aus.

Hier ein paar Zahlen zum Vergleich: Um ein Kilogramm essbares Gewicht zu produzieren, braucht ein Rind mehr als 15.000 Liter Wasser und 16 Kilogramm Futter, Buffalowürmer dagegen nur einen Liter Wasser und 2 Kilogramm Futter. Bei der Zucht verursacht ein Rind pro Kilogramm Körpermasse 100 Gramm Treibhausgas-Emissionen, Buffalowürmer dagegen nur ein Gramm. Zudem ist das von Insekten produzierte Eiweiß sehr hochwertig und kommt häufig noch mit wichtigen Mineralstoffen, Spurenelementen, B-Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren daher.

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Zubereiten lassen sich die meisten essbaren Insektenarten übrigens sowohl herzhaft als auch süß. Die kleinen Tiere bringen selbst wenig Eigengeschmack mit, und lassen sich deshalb super würzen. Ob im Ganzen gebraten, karamellisiert und frittiert oder aber als Pulver verwendet, lassen sich Insekten sehr vielseitig einsetzen.

Wer kann sich eine nachhaltige Ernährung noch leisten?
Seit dem Krieg in der Ukraine steigen die Preise für Grundnahrungsmittel stark. Schon davor war es schwierig, ärmere Teile des Planeten mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Durch die Klimakrise werden Preise für Lebensmittel wahrscheinlich weiter steigen. Wer kann sich jetzt überhaupt noch eine nac…

Doch warum ist es vertretbar, diese Art von Tieren zu töten und zu essen?

Eins ist klar, (tier-)ethisch oder moralisch kann man beim Töten von Tieren zum Verzehr dieser nie argumentieren. Jedoch lassen sich viele Faktoren miteinbeziehen, die es vielleicht verständlicher und moralisch vertretbarer machen. Zumindest als Übergangslösung. Einmal die eben angesprochenen Vorteile für die Umwelt, aber auch der weniger komplexe Körperbau (im vergl. zu Säugetieren) sprechen dafür, Insekten als Alternative ernstzunehmen. Außerdem leben Insekten auch in der Natur oft auf sehr engem Raum beisammen, was die Frage der korrekten Haltung deutlich einfacher beantworten lässt.

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Unser Fazit ist und bleibt aber, dass es gerade hier in Deutschland und Zentraleuropa genug Alternativen zu tierischen Proteinen gibt, und die einfachste Lösung etwas gegen den Klimawandel zu tun, eine Umstellung zu einer fleischarmen Ernährung wäre.

Was ist die Planetary Health Diet?
Die Gesundheit der Erde und der Menschheit geht und alle was an. Die EAT-Lancet-Commission hat einen Bericht veröffentlicht, wie wir in Zukunft weiterhin gesund leben können.

Wir von gustar.io versuchen, mit unserer App gustar.io Rezeptsuche es Menschen einfacher zu machen, sich nachhaltig zu ernähren. Dabei orientieren wir uns aktuell noch an dem starren Entwurf der Planetary Health Diet. Auch wir müssen gerade lernen, dass dies nicht ausreicht und wir werden versuchen, an unserer Technologie zu arbeiten, damit sie sich dynamischer an den Preisen und der Verfügbarkeit lokaler Agrarprodukte anpasst.


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Quellen:

https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2021/12/insekten-als-nahrungsmittel-die-proteinquelle-der-zukunft
https://fppn.biomedcentral.com/articles/10.1186/s43014-019-0008-1
https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/ernaehrungsformen/insekten-nahrung-der-zukunft/
https://enorm-magazin.de/lebensstil/nachhaltige-ernaehrung/ist-insekten-essen-ethisch-okay