Effekt des Klimawandels auf mehrgewichtige Personen

Der letzte Bericht der WHO zu Mehrgewicht in Europa zeigt, dass seit 40 Jahren der Anteil der mehrgewichtigen Bevölkerung zunimmt. Knapp 60 Prozent der Erwachsenen in Europa sind mindestens mehrgewichtig, wenn nicht adipös. Wie wird sich dieser Trend fortführen? Auch das Klima wird einen Einfluss auf das Gewicht der Population haben, und es sieht nicht gut aus.

Die Epidemie des Übergewichts

Seit 40 Jahren hat sich der Anteil der Population, die mehrgewichtig sind, kontinuierlich erhöht. Dabei ist es egal, welchem Geschlecht die Personen angehören und selbst Kinder sind immer häufiger von Mehrgewicht betroffen.

Übergewicht das Risiko für viele Erkrankungen, wie zum Beispiel einige Krebserkrankungen, aber auch für Typ 2 Diabetes, Bluthochdruck, Schlaf-Apnoe, Gelenkerkrankungen und Asthma. Für die Gesundheit der Bevölkerung ist dieser Trend ganz klar keine positive Entwicklung.

Laut WHO Bericht soll die Epidemie des Mehrgewichts zu 1,2 Millionen mehr Toten nur in Europa alleine sorgen. Das Wachstum des Anteils der mehrgewichtigen Bevölkerung führt sich weltweit fort.

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Macht der Klimawandel uns noch dicker?

Auch der Effekt von Mehrgewicht auf den Verbrauch von Ressourcen wird in der Wissenschaft diskutiert. Damit hätte Mehrgewicht einen Effekt auf den Klimawandel. Zum Beispiel wurde der Effekt von Mehrgewicht auf den Ausstoß von Kohlenstoff untersucht. Wissenschaftler*innen modellieren den Ressourcenverbrauch einer Bevölkerung von einer Milliarde Menschen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass eine schlanke Bevölkerung eine Milliarde Tonnen CO₂ weniger im Jahr ausstößt, im Gegensatz zu einer mehrgewichtigen Bevölkerung.

Wie viele Dinge in komplexen Systemen sind Zusammenhänge jedoch nicht einseitig. Es gibt Wechselwirkungen und auch beim Klima kann es auch Effekte auf das Mehrgewicht geben. Zum Beispiel könnte eine erhöhte Umgebungstemperatur dazu führen, dass sich die Menschen weniger bewegen.

Treten Extremwetterereignisse häufiger auf, führt dies letztendlich zur erhöhung der Preise bei Obst und Gemüse. Diese erhöhten Preisen sorgen dann zum Konsum von mehr verarbeiteten Lebensmitteln, die viel Zucker und Fett enthalten, als auch Konservierungsstoffe, Farbstoffe und Geschmacksverstärker.

Der Konsum verarbeiteter Lebensmittel wurde bereits mit Mehrgewicht und weiteren gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht. Gerade einkommensschwächere Haushalte wären von diesem Problem stark betroffen, da sie die erhöhten Kosten für gesunde Lebensmittel nicht tragen können.

Außerdem wird extremes Wetter wie Dürren und Fluten mit Effekten zur geistigen Gesundheit assoziiert. Diese Ereignisse führen zu erhöhtem Auftreten von Angststörung, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörung. Wenn diese Störungen über einen längeren Zeitraum anhalten, kann auch das zu einer Zunahme des Körpergewichtes führen.

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Die Effekte des Klimawandels auf unsere Gesellschaft und individuelle Gesundheit sind eine Gefahr auf vielen Fronten. Gesunde und nachhaltige Lebensmittel wie Obst und Gemüse haben selten die Möglichkeit auf ein großes Marketingbudget und werden deshalb bereits heute in unserem System vernachlässigt. Dieses Problem kann sich negativ auf unsere kollektive Gesundheit auswirken. Der Trend des Mehrgewichts in unserer Bevölkerung ist steigend und mit dem Klimawandel könnte sich dieser Trend noch weiter verschärfen. Dabei sollten sich Menschen in ihrem Körper wohlfühlen dürfen, aber dieses Problem müssen wir gemeinsam als System angehen, damit alle Menschen gesund leben können.

Quellen:

Global warming and obesity: a systematic review - PubMed
How are Obesity and Climate Change Linked? | Earth.Org - Past | Present | Future
WHO European Regional Obesity Report 2022
Klima: Übergewicht schadet der Umwelt
Ultra-processed products are becoming dominant in the global food system
Does depression cause obesity?: A meta-analysis of longitudinal studies of depression and weight control - PubMed
Depression, Anxiety Linked to Weight Gain