Wann geht uns das Wasser aus?

Wohin verschwindet unser Wasser? Auf unserem blauen Planeten gibt es ca. 1,4 Trillionen Liter Wasser. Das ist ganz schön viel und gibt der Erde zurecht ihren Namen. Doch die Zahl der gemeldeten Wasserdiebstähle steigt stetig. Wie kommt es dazu?

Etwa 3,5 % des auf der Erde vorkommenden Wassers sind Süßwasser und so für den Menschen brauchbar. Das ist zwar nur ein kleiner Teil der Gesamtmenge, die es auf der Erde gibt, allerdings sind 3,5 % von 1,4 Trillionen immer noch ganz schön viel. Jedoch steigt der Wasserbedarf, durch die immer weiter wachsende Erdbevölkerung rapide an und somit wird Wasserknappheit zu einem immer gravierenderen Problem. Bei dem Begriff Wasserdiebstahl denkt man an ausgetrocknete Regionen und den Diebstahl von Trinkwasser, dabei sind es vornehmlich landwirtschaftliche Betriebe, die sich an fremdem Wasser vergreifen.

Zwischen 30 und 50 % des jährlichen Wasservorrats werden von landwirtschaftlichen Betrieben gestohlen.

In Zeiten, in denen die konventionelle Landwirtschaft ca. 70 % des globalen Wasservorrats verbraucht, sind das beunruhigende Zahlen.

Ein Team aus Forscher_innen untersuchte drei landwirtschaftliche Projekte mit hohem Wasserverbrauch, auf mögliche Verwendung von gestohlenem Wasser. Eine Cannabisplantage in den USA, eine Erdbeerplantage in Spanien und eine Baumwollplantage in Australien. Hierbei wurde entdeckt, dass die Erdbeerplantage in Spanien mit Wasser aus einem nahegelegenen Vogelschutzreservoir bewässert wurde.

Zwar wird durch die Studie klar, dass Wasserdiebstahl generell härter geahndet werden muss, jedoch zeigt sich auch etwas anderes:  
In Regionen, in denen Leute über rücksichtsvollen Umgang mit Wasser und den dazugehörigen Regularien aufgeklärt sind, war der Wasserdiebstahl deutlich geringer.

Das Wasser wird knapp, mit oder ohne Diebstahl

In den kommenden 10-20 Jahren werden Teile der Erde so weit ausgetrocknet sein, sodass dort keine Menschen mehr leben können.

Humanitäre Krisen, ausgelöst durch Wassermangel, werden eine immer relevantere Bedrohung und Herausforderung für den Menschen.  
Wenn die Behörden den wahren Wert des Wassers nicht begreifen, wird es schwer etwas zu ändern. Es muss ein Bewusstsein geschaffen werden, dass Wasser keine endlose Ressource ist und in Zukunft wertvoller sein könnte als Gold.

Aktuell leben schon etwa 2 Milliarden Menschen in Regionen mit mangelndem Wasservorrat. Bis 2030 wird die globale Wasserknappheit vermutlich 700 Millionen Menschen zur Umsiedelung zwingen.

Daten des World Water Council zeigen, dass nur etwa 10 % des Wasserverbrauchs auf Haushalte, weitere 20 % an die Industrie und 4 % an Verdunstung zurückfallen.

Der Rest, also mindestens 66 % gehen an die Landwirtschaft. Prognosen sagen, dass die Differenz zwischen verfügbarem und benötigtem Wasser im Jahre 2030 bei 40 % liegen wird.

Laut der United Nations Water, wird Wasser das Medium sein, an dem wir Menschen den Klimawandel am stärksten zu spüren bekommen werden.

Es ist also höchste Zeit, umzudenken.

Quelle:

1. Broom, Douglas, D. (2020, September 03). As much as half of the world's water supply is being stolen, report finds. Retrieved September 09, 2020, from https://www.weforum.org/agenda/2020/09/global-water-theft-report-agriculture/

2. Loch, A., Pérez-Blanco, C., Carmody, E., Felbab-Brown, V., Adamson, D., & Seidl, C. (2020, August 24). Grand theft water and the calculus of compliance. Retrieved September 09, 2020, from https://www.nature.com/articles/s41893-020-0589-3

3. Nield, D. (2020, August 25). Up to Half The World's Water Supply Is Being Stolen, a Troubling Report Reveals. Retrieved September 09, 2020, from https://www.sciencealert.com/up-to-half-the-world-s-water-is-stolen-but-there-are-ways-to-fix-the-problem

4.UN-Water, U. (2020). Climate Change: UN-Water. Retrieved September 09, 2020, from https://www.unwater.org/water-facts/climate-change/